Mitarbeiterbindung ist ein Nebenprodukt von guter Unternehmensführung und sollte kein Management-Ziel sein

Retention / Mitarbeiterbindung 02.08.2024
Mehrere lachende Personen stehen oder sitzen vor einem Tisch und sehen sich Dokumente an, die auf dem Tisch liegen

Fehlende Mitarbeiterbindung kann ein großes Problem für Unternehmen sein. Wenn Arbeitskräfte fehlen, Wissen verloren geht und Unsummen für Recruitment ausgegeben werden müssen, leidet die Leistungsfähigkeit des Unternehmens, Kunden und Gesellschafter werden unzufrieden und das Unternehmen kann in eine Abwärtsspirale geraten. Daher sind hohe Fluktuation oder eine kurze Verweildauer von Neueinstellungen ein Warnsignal dafür, dass etwas schiefläuft.

Hohe Retention – z.B. gemessen als niedrige Fluktuation – kann vielfältige Ursachen haben. Das Unternehmen könnte überdurchschnittliche Gehälter zahlen, tolle Benefits anbieten oder einfach eine demographische Struktur in der Belegschaft haben, die Unternehmenswechsel eher unwahrscheinlich machen, z.B. weil ein Großteil der Belegschaft gerade Familien gegründet hat, kurz vor dem Renteneintritt steht oder weil sich die gesamtwirtschaftliche Lage verschlechtert hat. Die Mitarbeiter sind dann insgesamt vermutlich auch recht zufrieden, wenn auch gelangweilt, aber es ist bequem und Alternativen wären zu risikobehaftet.

Hohe Retention kann also, muss aber nicht, ein Zeichen für gute Unternehmensführung sein.

Die Rolle der psychologischen Grundbedürfnisse

Wir bei EnjoyingWork glauben, gute Unternehmensführung sollte darauf ausgerichtet sein, die psychologischen Grundbedürfnisse der Mitarbeitenden nach Autonomie, Kompetenz und Verbundenheit zu erfüllen. Die psychologischen Grundbedürfnisse sind empirisch gut erforschte und belegte Konstrukte. Aus tausenden von Studien wissen wir, dass wenn diese psychologischen Grundbedürfnisse befriedigt werden, Menschen nicht nur bei ihrem Unternehmen bleiben, sondern auch noch engagiert mitarbeiten, ihre volle Kreativität einbringen, Verantwortung übernehmen, sich anderen gegenüber kooperativ verhalten und seltener krank werden. Retention ist ein Nebenprodukt.

In ihrer weltweit beachteten Self-Determination Theory beschreiben Richard M. Ryan und Edward L. Deci die folgenden psychologischen Grundbedürfnisse:

Autonomie: Sich als Urheber der eigenen Handlungen fühlen und den Sinn der eigenen Tätigkeiten kennen

Verbundenheit: Teil eines Teams oder einer Gemeinschaft sein und gegenseitigen Unterstützung und Wertschätzung zu erfahren

Kompetenz: Erweitern und Einsetzen der eigenen Fähigkeiten

Anders als höhere Gehälter, Boni und andere Benefits kostet die Befriedigung der psychologischen Grundbedürfnisse die Unternehmen...

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Foto von Leif-Birger Hundt, CEO von Enjoying Work

Leif-Birger Hundt

CEO

Als CEO von EnjoyingWork leite ich ein innovatives Dienstleistungsunternehmen, das sich auf die Förderung positiver Arbeitsumgebungen durch die Anwendung wissenschaftlich fundierter Ansätze spezialisiert hat. Mit einem tiefen Verständnis für die Self-Determination Theory und einer Leidenschaft für die Verbesserung der Employee Experience, treiben wir die Mission voran, Organisationen zu befähigen, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das die […]

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