Das Thema Employer Branding ist sehr populär, aber oft wird nur an der Oberfläche gekratzt. Hochglanzkampagnen, farbenfrohe Karriereseiten und auffällige Slogans sollen die Bewerber*innen überzeugen. Echte Arbeitgeberattraktivität entsteht jedoch nicht durch Werbung, sondern durch gelebte Werte. Im HRM Hacks Podcast demonstriert Christina Pallmann, die bei Globus Markthallen für Employer Branding und Recruiting zuständig ist, die wirkliche Vorgehensweise: den Anfang bei den Mitarbeitern suchen, Authentizität bewahren und Mitarbeitende ernst nehmen.
Employer Branding beginnt intern – nicht in der Werbeabteilung
Beim Employer Branding setzen zahlreiche Firmen auf eine auffällige Außendarstellung, etwa durch Social-Media-Kampagnen, großflächige Stellenanzeigen oder Corporate Influencer. Die Grundlage wird dabei oft vernachlässigt. Christina Pallmann verdeutlicht: „70 Prozent unserer Arbeit im Bereich Employer Branding findet intern statt.“ Denn nur wer im Inneren von echter Führung, wertschätzender Kultur und klarer Kommunikation überzeugt ist, kann auch nach außen glaubwürdig auftreten.
Insbesondere im Einzelhandel, wo die Arbeitsbedingungen wie Schichtarbeit und Wochenenddienste anspruchsvoll sind, ist es wichtig, den Mitarbeitenden sinnvolle Modelle anzubieten. Hier hat Globus die Kunst des Zuhörens erlernt: Eine Reihe von Angestellten schätzt beispielsweise die Option, unter der Woche frei zu haben – etwa für Arzttermine oder persönliche Angelegenheiten. Diese vermeintlichen Nachteile können zum Vorteil werden, wenn sie richtig kommuniziert und gestaltet werden.
Führung als Schlüssel zur Arbeitgebermarke
Die Führung ist ein entscheidender Hebel im Bereich des Employer Brandings. Pallmann hebt hervor: „Ob Mitarbeitende sich wohlfühlen, hängt entscheidend von der Wertschätzung und Sichtbarkeit durch die Führungskraft ab.“ Es handelt sich nicht um jährliche Boni, sondern um Alltagsverhalten: Wird gelobt? Wird aufmerksam zugehört? Wird darauf geachtet? Insbesondere in stressbeladenen Situationen wird deutlich, wie effektiv das Zusammenarbeiten wirklich klappt.
Bei Globus wird Führung aktiv entwickelt: durch Seminare, klare Wertekommunikation und einen engen Draht zur Inhaberfamilie. Als inhabergeführtes Unternehmen legt Globus großen Wert darauf, dass die Unternehmenswerte nicht nur formuliert, sondern auch gelebt werden. Das Motto „Miteinander füreinander leisten“ ist nicht nur ein Slogan, sondern gelebte Realität.
Lokale Verwurzelung statt anonymer Konzern
Das Prinzip des „Local Hero“ ist ein weiterer Aspekt, der die Arbeitgebermarke von Globus stark prägt. Jede Markthalle sieht sich als Teil der Region, engagiert sich...